Pimp-My-CoolControl a.k.a. die Ode an die Temperaturregelung

In­halts­ver­zeich­nis

 

1. Vor­wort In­halt

Es ist wie­der so­weit. Ein neuer Ar­ti­kel aus der „Pimp-My-*“-Rei­he schickt sich an, den Ge­burts­ka­nal der Tas­ta­tur zu ver­las­sen und sein Wohl in den Wei­ten des In­ter­net zu fin­den. Ge­treu dem Motto „ma­de-in-Ger­ma­ny“ soll es in die­sem klei­nen Auf­satz um die Re­pa­ra­tur und die Pim­pung eines klei­nen Kühl­schran­kes gehen; nicht aber ir­gend ein klei­ner Kühl­schrank, nein, die­ser hier er­füllt eine ganz be­son­ders de­ka­den­te Auf­ga­be. Er steht ein­fach neben der Kaf­fee­ma­schi­ne und kühlt einen Liter Milch auf won­ni­ge 4°C Be­triebs­tem­pe­ra­tur.

Es han­delt sich um einen Cool­Con­trol Pel­tier-Ele­ment-Küh­ler aus dem Hause Jura, ge­nau­so wie die Kaf­fee­ma­schi­ne (S9 One Touch Pla­tin), die er be­füllt. Wie ab­ge­bil­det ist die Ma­schi­ne sil­bern, und lei­der wird der Küh­ler nicht mehr in sil­ber­far­ben pro­du­ziert, nur noch in weiß oder schwarz. Nunja, die Bucht half aus, der Ham­pel­mann, von dem ich das ge­kauft habe, ver­gaß zu er­wäh­nen, dass sein Ex­em­plar de­fekt war. Zwar dreh­te sich der Lüf­ter, der Küh­ler aber ist ziem­lich funk­ti­ons­los ge­we­sen, wie ich einen Tag und einen Liter saure Milch spä­ter fest­stel­len mußte. Lei­der hatte ich ihn schon grün be­wer­tet…

Über die S9 könn­te man einen ei­ge­nen Ar­ti­kel schrei­ben, alles in allem bin ich zu­frie­den, nur das Schäu­men von Milch will ge­lernt sein. Au­to­ma­tisch geht’s auf jeden Fall schief. Dop­pel­deu­tig­keit üb­ri­gens Ab­sicht.

Der Scha­den mit dem de­fek­ten Küh­ler war nun nicht all­zu­groß, im­mer­hin ging es mir ja haupt­säch­lich um die sil­ber­ne Farbe des Ge­häu­ses.

2. Ori­gi­nal… In­halt

Trotz des stol­zen Prei­ses von ~150 € für einen neuen schwar­zen Cool­Con­trol hält sich die Kom­ple­xi­tät der Elek­trik im In­ne­ren in Gren­zen. Es han­delt sich um einen sim­plen 2-Punkt-Reg­ler, der sogar per Bi­me­tall-Ele­ment ge­steu­ert wird. Im Ein­zel­nen sind die fol­gen­den Teile für die Re­ge­lung ent­hal­ten:

  • Lüf­ter (12V, kein Tacho, kein PWM)
  • Pel­tier-Ele­ment (4cmx4cm, 15V ma­xi­ma­le Span­nung, 3A ma­xi­ma­ler Strom)
  • Bi­me­tall-Strei­fen di­rekt am Me­tall-Kör­per (Schwel­le ~4,5°C)
  • Tem­pe­ra­tur-Wi­der­stand am Kühl­kör­per vom Lüf­ter
  • Elek­tro­nik-Board

Wofür man bei der ein­fa­chen Re­ge­lung (Zwei­punkt mit ca. 1°C  Hys­te­re­se) ein so um­fang­rei­ches Elek­tro­nik­board be­nö­tigt, kann ich mir nicht er­klä­ren. Ins­ge­samt scheint das In­nen­le­ben, was ins­be­son­de­re die Ver­ar­bei­tung be­trifft, auf Ge­winn­ma­xi­mie­rung aus­ge­legt zu sein. Scha­de ei­gent­lich, die Kaf­fee­ma­schi­nen von Jura haben den Ruf, ziem­lich ro­bust zu sein. Liegt viel­leicht daran, dass die Milch-Küh­ler ex­tern von einem Auf­trag­neh­mer pro­du­ziert wer­den, wer weiß.

3. …und ge­pimp­te Ver­si­on In­halt

Ma­de-in-Ger­ma­ny soll es wer­den, und dafür be­nö­ti­gen wir ei­ni­ges an Zu­satz­hard­ware. Das Kon­zept der Pel­tier­küh­lung werde ich be­hal­ten, wobei ich das Ele­ment al­ler­dings aus­tau­sche, wer weiß, ob das alte noch gut ist. An­sons­ten wären meine An­for­de­run­gen:

  • Gra­fi­sches LCD für GUI
  • Drei Knöp­fe
  • Ein-/Aus­schal­ter (Tas­ter) wei­ter­ver­wen­den
  • Lüf­ter­re­ge­lung, zu­min­dest Dreh­zahl­mes­sung
  • Tem­pe­ra­tur­mes­sung von Kühl-Teil und Lüf­ter-Kühl­kör­per
  • Pel­tier-Re­ge­lung
  • Be­dien­ein­heit auf Schwa­nen­hals, dreh- und schwenk­bar

Ins­be­son­de­re die Idee mit dem Schwa­nen­hals hat mir super zu­ge­sagt und in der Bucht gibt es USB-Schwa­nen­hals­lam­pen nach­ge­schmis­sen. Die sind ziem­lich steif und soll­ten die Be­dien­ein­heit gut tra­gen kön­nen, nun, wir wer­den sehen. Als Platt­form kommt die Pla­ti­ne aus dem Pimp-My-Ki­cker-Pro­jekt zum Tra­gen, wenn auch mit ge­än­der­ter Pe­ri­phe­rie. An Letz­te­re wer­den wir ein­fach alle Teile des Sys­tems an­schlie­ßen, ich möch­te auf der Pla­ti­ne die voll­stän­di­ge Leis­tungs- und Steu­er­elek­tro­nik un­ter­brin­gen.

4. Hard­ware In­halt

Wid­men wir uns zu­nächst der Hard­ware und un­ter­su­chen die ver­wen­de­ten Kom­po­nen­ten sowie ihre Ver­bin­dung mit der Steue­rung.

4.1 MCU und LCD In­halt

Wie er­wähnt setze ich auch hier auf die be­währ­te Platt­form aus dem Pimp-My-Ki­cker Pro­jekt (und einem un­do­ku­men­tier­ten DCF-77 Uh­ren­we­cker); sie kann mit einem AT­me­ga 32, 644 oder einem XMega*A4 be­stückt wer­den, was an­ge­sichts der Code­grö­ße für das DOGM-Gra­fik-LCD auch nötig ist. Zudem möch­te ich ver­schie­de­ne Schrift­ar­ten un­ter­stüt­zen und muss diese je nach ver­wen­de­ter Zei­chen­zahl mit ent­spre­chend Auf­wand im Flash-Spei­cher ab­le­gen.

Auch möch­te ich wie­der ver­schie­de­ne Spra­chen un­ter­stüt­zen und ein gra­fi­sches Menü inkl. ver­schie­de­ner An­zei­ge­mo­di im­ple­men­tie­ren, siehe dazu die Soft­ware­be­schrei­bung wei­ter unten. Be­stückt ist also ein AT­me­ga­32 und als Dis­play ein EA DOG­M132-5, in FSTN ne­ga­ti­ver Ver­si­on mit roter Hin­ter­grund­be­leuch­tung. Dann schaut’s dem Dis­play der Kaf­fee­ma­schi­ne zu­min­dest ein biß­chen ähn­lich. Im Foto schaut es etwas ko­misch aus, liegt an der Han­dy­ka­me­ra, im rea­len Be­trieb tut es ein­wand­frei.

Das LCD be­sitzt eine ein­ge­bau­te La­dungs­pum­pe für die Kon­trast­span­nung, man braucht nur einen Hau­fen ex­ter­ne Kon­den­sa­to­ren dafür.

4.2 Tem­pe­ra­tur­mes­sung In­halt

Zwei Tem­pe­ra­tur­grö­ßen sind re­le­vant für die Re­ge­lung: die ei­gent­li­che Re­gel­grö­ße (Milch­tem­pe­ra­tur) und die Tem­pe­ra­tur des Lüf­ter­kühl­kör­pers. Wird der zu warm, gilt es die Soll­grö­ße der Milch­tem­pe­ra­tur zu er­hö­hen, um eine Be­schä­di­gung des Pel­tier-Ele­men­tes zu ver­mei­den. Zwar soll­te das ei­gent­lich selbst­re­gelnd sein, je höher die Tem­pe­ra­tur­dif­fe­renz, desto we­ni­ger Strom zieht es, aber man kann ja nie wies­sen.

Im Gerät sind zwei di­gi­ta­le DS18B20 ( PDF) Tem­pe­ra­tur­sen­so­ren vor­ge­se­hen, die über einen 1-Wire-Bus an­ge­schlos­sen sind. Der AT­me­ga­32 be­sitzt kei­nen Hard­ware-1Wire-Bus, des­we­gen wird nach dem Bit­ban­ging-Prin­zip ge­ar­bei­tet und es kann jeder GPIO be­nutzt wer­den. Nach­dem ich die vol­len 12 Bit Auf­lö­sung (LSB ent­spricht 0,0625°C) möch­te, ver­wen­de ich eine se­pa­ra­te Strom­ver­sor­gung wie im Da­ten­blatt emp­foh­len. Die Ver­sor­gung über die Da­ten­lei­tung wäre auch mög­lich, der Trei­ber des AVR kann auf einem Pin 40mA zur Ver­fü­gung stel­len, das würde eben­falls rei­chen.

Wir be­nö­ti­gen somit drei Lei­tun­gen: Masse, Daten und Span­nungs­ver­sor­gung.

Im prak­ti­schen Be­trieb ist mir auf­ge­fal­len, dass ins­be­son­de­re die strom­füh­ren­de und PWM-ge­puls­te Lei­tung des Pel­tier-Ele­men­tes di­rekt neben der 1-Wire Lei­tung dort Stö­run­gen ver­ur­sacht und mit­un­ter ex­trem fal­sche Meß­wer­te auf­tre­ten. Für den Nach­bau emp­feh­le ich des­we­gen eine ge­schirm­te Steu­er­lei­tung, wenn ihr die Kabel in einem Ka­bel­baum ver­le­gen möch­tet. Zur Iso­lie­rung habe ich drei 1mm Schrumpf­schläu­che ver­wen­det, die je­weils über ein Bein­chen ge­zo­gen und ge­schrumpft wer­den.

Zur Mon­ta­ge des Milch­füh­lers habe ich den Boden des Küh­ler de­mon­tiert, der ist lei­der mit dem Schaum­stoff­zeugs und dem Ge­häu­se ver­klebt und dabei ab­ge­bro­chen; nach­dem’s nur unten dran ist, sieht man das nicht und mir war’s egal. Dann habe ich aus dem Iso­lier­schaum­stoff ein klei­nes Eck bis auf das Me­tall des Küh­ler­top­fes her­aus­ge­schnit­ten, das ein biß­chen grö­ßer als der DS18B20 ist, und die­sen mit Wär­me­leit­kleb­stoff da dran be­fes­tigt. Der Küh­ler stand dabei auf dem Kopf, und es dau­er­te knapp eine Stun­de, bis der Kle­ber fes­ter wurde. Ist eben kein Se­kun­den­kle­ber.

Da­nach habe ich das aus­ge­schnit­te­ne Schaum­stoffs­tück wie­der an sei­nem Platz be­fes­tigt und den ab­ge­bro­che­nen Boden wie­der plat­ziert. Hier half Se­kun­den­kle­ber, damit er wie­der fest saß. Alles in allem ragt jetzt das Kabel in der Nähe vom Kühl­kör­per hin­ten aus dem Boden raus, siehe Foto.

Der zwei­te Füh­ler ist ein­fach ganz unten (au­ßer­halb des Luft­stro­mes!) in die Kühl­rip­pen ge­klemmt, eben­falls ab­ge­bil­det und ein­ge­rahmt.

4.3 Pel­tier-Ele­ment In­halt

Hier han­delt es sich um ein nor­ma­les 4cm x 4cm gro­ßes Pel­tier („TECB 1“) vom Rei­chelt; das zieht bei 15V 6A; wir be­trei­ben es aber nur mit 9V. Die rich­ti­ge Po­lung muß man ein­fach her­aus­fin­den, die kalte Seite soll­te auf die Milch­sei­te 😉

Das vor­han­de­ne habe ich aus­ge­tauscht: Dazu ist zu­nächst der Kühl­kör­per durch Lösen von zwei Schrau­ben von der Rück­wand zu lösen; dann soll­te die alte Wär­me­leit­pas­te ent­fernt wer­den, das neue mit Wär­me­leit­pas­te ver­se­hen und schließ­lich wie­der unter den Kühl­kör­per mon­tiert wer­den. Die Kabel wer­den durch den iso­lie­ren­den Schaum­stoff ge­führt.

Auf Sei­ten der MCU ver­wen­den wir einen IR­F7341 (PDF, in­zwi­schen nur noch blei­frei „IR­F7341PBF“) als Dop­pel-Low­si­de-Switch, des­sen Gates von der MCU mit­tels PWM (Pegel bei 0V und 3,3V) ge­tak­tet wird mit 16 Bit Auf­lö­sung und den Strom ein­schal­tet oder nicht. Da wir den Timer 1 mit TOP=0xFFFF ver­wen­den, be­trägt die Grund­fre­quenz be­trägt damit 16 MHz / 0xFFFF / 64 ~= 3,8Hz. Das ist bei einem trä­gen Teil wie einer Tem­pe­ra­tur­re­ge­lung an­ge­mes­sen…

Auf­ge­fal­len ist mir, dass der IRF im Be­trieb ziem­lich warm wird, ob­wohl beide Tran­sis­to­ren zu­sam­men 2*3,8A = 7,6A kön­nen soll­ten. Wir be­las­ten sie hier mit ma­xi­mal 3 A, mehr kann das Netz­teil des Ju­ra­küh­lers ein­fach nicht. Und der ohm­sche Wi­der­stand soll­te bei 0,1-0,2 Ohm lie­gen im ein­ge­schal­te­ten Zu­stand.

Ur­sprüng­lich woll­te ich den Lüf­ter (siehe nächs­tes Ka­pi­tel) auch noch re­geln, es hat sich aber her­aus­ge­stellt, dass das Pel­tier-Ele­ment bei stei­gen­der Tem­pe­ra­tur­dif­fe­renz auch si­gni­fi­kant mehr Strom be­nö­tigt. Es ist also am en­er­gie­ef­fi­zi­en­tes­ten, wenn der Lüf­ter stän­dig voll ein­ge­schal­tet ist, und das Pel­tier in sei­ner Leis­tung auf das mi­ni­mal mög­li­che Ni­veau re­du­ziert wird.

4.4 Lüf­ter In­halt

Gro­ßes Glück hatte ich mit die­sem Lüf­ter. Das ist ein­fach ein 5 EUR Arc­tic Coo­ling Al­pi­ne 64 GT PC-Lüf­ter, und der paßt mit sei­nen Nasen haar­scharf auf den ori­gi­na­len Kühl­kör­per im Milch­küh­ler. Man muß ihn etwas fest­drü­cken, aber dann hält er bom­ben­fest. Mit sei­nen 1500 RPM bei 9V ist er an­ge­nehm leise. Neben dem Ta­cho­si­gnal mit zwei Im­pul­sen pro Um­dre­hung gibt be­sitzt er auch einen PWM-Ein­gang, mit wel­chem über ein 25k­Hz-Si­gnal die Dreh­zahl ge­steu­ert wer­den kann. Ich habe das kurz pro­biert, lei­der wird da­durch auch das Ta­cho­si­gnal mit grau­sa­mem Rau­schen be­auf­schlagt und wäre für den In­ter­rupt-Be­trieb nicht mehr ge­eig­net. Ob es an den zu nied­ri­gen Span­nun­gen, der ge­ring­fü­gig zu schnel­len PWM-Fre­quenz oder am Ex­em­plar liegt, konn­te ich nicht fest­stel­len. Der Lüf­ter läuft des­we­gen stets auf vol­ler Dreh­zahl.

Das Ta­cho­si­gnal ist lüf­ter­sei­tig ein Open­d­rain-Aus­gang, sprich, der Lüf­ter schal­tet mit jeder Um­dre­hung die Lei­tung kurz gegen Masse. Es kön­nen also be­lie­bi­ge Span­nun­gen von 0-12V an­ge­legt wer­den, die je­weils „kurz­ge­schlos­sen“ wer­den. An der MCU ver­ar­bei­tet es sich am leich­tes­ten mit einem Ex­ter­nen-In­ter­rupt-Pin und ak­ti­vier­tem Pull-Up-Wi­der­stand; der Pegel liegt also bei 3,3V und wird 2x pro Um­dre­hung gegen Masse ge­zo­gen. Der ex­ter­ne In­ter­rupt ist des­we­gen auf „fal­len­de Flan­ke“ zu kon­fi­gu­rie­ren.

Das PWM-Steu­er­si­gnal soll laut Spe­zi­fi­ka­ti­on 5V be­sit­zen und als PWM-Fre­quenz bei 25kHz lie­gen, 23k­Hz-28k­Hz seien aber mög­lich. Damit ist auch hier die An­bin­dung ein­fach, üb­li­cher­wei­se schal­ten die Bau­tei­le bei hal­ber Span­nung in den an­de­ren Zu­stand, mit 3,3V lie­gen wir über den 2,5V und könn­ten den Lüf­ter steu­ern ohne Pe­gel­wand­lung. Die Steue­rung wird wie ge­sagt nicht ver­wen­det; die Lei­tung liegt stän­dig auf 3,3V.

Um die Dreh­zahl zu be­rech­nen, wer­ten wir die Zeit zwi­schen den ein­zel­nen Pul­sen aus und kön­nen mit der MCU-Takt­fre­quenz den kor­rek­ten Wert er­mit­teln. Nä­he­res ent­neh­me man dem C-Quell­text.

Er­ra­ta: Ach­tung, der di­rekt neben dem Ste­cker ein­ge­zeich­ne­te 10k Wi­der­stand von +12V gegen die Ta­cholei­tung  darf nicht be­stückt wer­den. Es funk­tio­niert zwar dank der Clam­ping-Di­oden im AVR, den­noch reicht der Pul­lup im AVR völ­lig aus, und auf Dauer sind 12V nicht gut für den Pin.

4.5 Strom­ver­sor­gung In­halt

Das vor­han­de­ne 9V Netz­teil wird ein­fach wei­ter­ver­wen­det und ver­sorgt Pel­tier und Lüf­ter di­rekt und die Elek­tro­nik über einen Li­ne­ar­reg­ler; ur­sprüng­lich hatte ich den Na­tio­nal Se­mi­con­duc­tor NL2985-3,3 vor­ge­se­hen, davon sind mir aber drei Stück in der Pla­ti­ne ka­putt­ge­gan­gen, und das bei nicht mal 40mA Last und 9V Ein­gangs­span­nung. Warum weiß ich nicht, ich bin dann um­ge­stie­gen auf den EXAR SPX3819M5-L-3-3 (PDF)  und seit dem funk­tio­nierts ein­wand­frei. Gibts lei­der nicht beim Rei­chelt.

Der Ein-/Aus­schal­ter an der Rück­sei­te ist mit einem wei­te­ren In­ter­rupt ver­bun­den und schal­tet bei Be­tä­ti­gung Lüf­ter, Pel­tier und 1-Wire aus. Da­nach legt sich die MCU schla­fen in den Power­down Modus. Ef­fek­tiv ver­braucht der Kühl­schrank dann nur noch die Stand­by-Leis­tung des Netz­teils.

4.6 Ka­bel­ver­bin­dung In­halt

Bevor wir letzt­lich zum Ge­häu­se über­ge­hen, fehlt noch ein wich­ti­ger Punkt, die Ver­bin­dung von Pla­ti­ne und di­ver­sen Ka­beln. Wir be­nö­ti­gen dazu:

  • ein biß­chen Schrumpf­schlauch, je­weils in rot, blau und schwarz sowie 1,2mm und 1,6mm Brut­tod­urch­mes­ser
  • 2,54mm SMD-Stift­leis­ten, ge­win­kelt und ein­rei­hig [Rei­chelt]
  • Pas­sen­de Buch­sen­leis­te [Rei­chelt]

Die SMD-Leis­ten schnei­det ihr mit dem Sei­ten­schnei­der pas­send ab in 3×2 Pole, 1×3 Pole und 1×4 Pole. Auf der an­de­ren Seite wer­den die Kabel mit 2cm Schrumpf­schlauch ver­se­hen, jede Ader ein­zeln, und dann an die Buch­sen­leis­te an­ge­lö­tet. Schiebt den Schrumpf­schlauch nun bis An­schlag über die Me­tall­kon­tak­te und schrumpft ihn mit Löt­kol­ben (4 Sei­ten) oder Heiß­luft­fön.

Zu den Far­ben:

  • Strom­ver­sor­gung: Rot/Schwarz
  • EIN/AUS-Tas­ter: 2x Blau
  • Pel­tier-Ele­ment: Rot/Schwarz
  • Tem­pe­ra­tur­sen­so­ren: Schwarz Masse, Rot Span­nungs­ver­sor­gung, Blau Daten
  • Lüf­ter: Schwarz Masse, Rot +12V, Blau Tacho, Blau PWM

Die Ka­bel­ver­bin­dung ist zwar flach, aber nicht ver­po­lungs­si­cher. Paßt be­son­ders bei der Span­nungs­ver­sor­gung ziem­lich auf, sonst geht was ster­ben…

4.7 Ge­häu­se und Schwa­nen­hals In­halt

Die Pla­ti­ne ist so ge­stal­tet, dass sie genau in ein klei­nes Ge­häu­se vom Rei­chelt („GEH KS 21“) paßt. Es sind drei Boh­run­gen und zwei Aus­schnit­te vor­zu­neh­men, wobei sich für mich als Nicht-CNC-ler die Pro­xxon-Cut­ter-Me­tho­de gut be­währt hat:

  1. Zu­nächst druckt ihr euch die Pla­ti­nen­lay­er „do­cu­men­ta­ti­on“, „tPlace“ und „tO­ri­gin“ auf Pa­pier aus in 1:1 Größe und schnei­det den Druck bün­dig aus.
  2. Klebt ihn mit Tesa auf den De­ckel des Ge­häu­ses und legt die­ses auf die Bohr­stän­der­plat­te.
  3. Spannt einen 1mm oder 1,5mm Boh­rer in den Pro­xxon und stellt die Höhe so ein, dass die Bohrer­spit­ze knapp über dem Ge­häu­se schwebt.
  4. Bohrt nun die 4 Ecken des Aus­schnit­tes sowie mit­tig die drei Tas­ten­lö­cher (siehe Gra­fik rechts) und ent­fernt das Pa­pier.
  5. Jus­tiert dann die Me­tall­schie­ne des Bohr­stän­ders so, daß ihr eine Kante des Aus­schnit­tes von Loch zu Loch mit dem Boh­rer her­aus­frä­sen könnt. Schiebt den De­ckel ein­fach ganz lang­sam (!!) ent­lang der Me­tall­kan­te, wäh­rend sich der Boh­rer mög­lichst nah am Schaft im De­ckel be­fin­det. Das gibt eine ge­ra­de sehr glat­te Schnitt­kan­te.
  6. Die 3 Tas­ten­lö­cher müs­sen noch mit 3,5mm er­wei­tert wer­den.

Auf der Rück­sei­te ist auch ein Schlitz in den Boden zu frä­sen, so klein wie mög­lich, so groß wie nötig, da müs­sen nur die Kabel durch.

Auf der Bucht gibt es wie ge­sagt die LED-Schwa­nen­hals­lam­pen nach­ge­schmis­sen, der USB-Ste­cker ist zu ent­fer­nen und mit Se­kun­den­kle­ber der Ge­häu­se­bo­den auf das Ende mit dem LED-Ge­häu­se zu kle­ben. Das an­de­re Ende wird ein­fach lose oben in das Loch bug­siert, und kann sich darin frei dre­hen. Der An­schlag unten im Ge­häu­s­ein­ne­ren ist der Kühl­kör­per, auf dem der Schwa­nen­hals auf­steht. Dann soll­te es wie hier links ab­ge­bil­det aus­schau­en e voila – das war schon alles.

Ich habe in den Boden noch 8mm Ab­stand­shal­ter ge­klebt und die Pla­ti­ne nach oben hin gegen den De­ckel mit Sty­ro­por­strei­fen fi­xiert. Die na­ti­ven Boh­run­gen des Ge­häu­ses sind lei­der auf der Pla­ti­ne mit LCD und Knöp­fen ver­sperrt. Es hält aber ein­wand­frei.

5. Soft­ware In­halt

Hier soll kurz die Soft­ware er­klärt wer­den. Vie­les habe ich aus Pimp-My-Ki­cker über­nom­men, ins­be­son­de­re die Haupt­schlei­fe und ihre Bild­schir­me sowie die Soft­font-Be­hand­lung. Lest euch den Ar­ti­kel ein­fach vor­her durch, dann wird vie­les im Fol­gen­den kla­rer.

5.1 ISR: Ex­ter­ner In­ter­rupt 0 In­halt

Die­ser In­ter­rupt dient nur dem Auf­wa­chen; lei­der muss man die MCU aus dem Power­down-Mo­dus hier mit einem Le­vel-Mas­se-Pe­gel auf­we­cken, eine Flan­ken­er­ken­nung ist nicht mög­lich. Damit bin ich weg vom in­ter­rupt-ba­sier­tem Be­trieb zum Schal­ten in der Haupt­schlei­fe. Es wird der Ein-/Aus­schal­ter ge­nau­so ge­pollt wie die drei an­de­ren Tas­ter, und so­fern ge­drückt, eine Se­kun­de war­tet, in der man den Schal­ter los­las­sen muss, eine Rou­ti­ne an­ge­sprun­gen, die alles aus­schal­tet und die MCU schla­fen legt.

Drückt man jetzt den Tas­ter wie­der, wird die leere ISR an­ge­sprun­gen und das Haupt­pro­gramm an der Stel­le der ge­ra­de be­schrie­be­nen Rou­ti­ne fort­ge­setzt. Diese küm­mert sich nun um das Ein­schal­ten der Pe­ri­phe­rie (Lüf­ter, Pel­tier, Hin­ter­grund­be­leuch­tung, usw.).

5.2 ISR: Ex­ter­ner In­ter­rupt 1 In­halt

Diese ISR wird immer an­ge­sprun­gen, wenn der Lüf­ter eine halbe Um­dre­hung voll­endet hat. Sie nimmt die ak­tu­el­le Zeit des Coun­ter-Re­gis­ters von Timer 1 (der ein­fach frei läuft und ste­tig von 0-0xFFFF zählt). Wenn der Timer zwi­schen zwei die­ser In­ter­rupts über­läuft, so in­kre­men­tiert die Over­flow-ISR einen Over­flow-Coun­ter, der hier aus­ge­wer­tet wird. Es wird in die­sem Falle 0xFFFF * Over­flow­Coun­ter zum letz­ten Zeits­tem­pel ad­diert, bevor der ak­tu­el­le ab­ge­zo­gen wird. Ach­tung: Cast zu Da­ten­typ „long“ er­for­der­lich.

Ist die Zeit­dif­fe­renz ge­fun­den, wird über die For­mel (F_CPU[1/s] / 64[Pre­sca­ler] * 60[UPS] / 2 [Takte pro U] / Meß­wert) die ak­tu­el­le Dreh­zahl be­rech­net. Mit F_CPU = 16MHz er­gibt sich: RPM = 7500000 / Meß­wert.

5.3 ISR: Timer 1 Over­flow In­halt

Dies ist die wich­tigs­te asyn­chro­ne Funk­ti­on im Gerät, sie tritt mit 16MHz/0xFFFF/64 (Pre­sca­ler) auf und hat drei Auf­ga­ben:

  • In­kre­men­tie­ren des Over­flow-Coun­ters
  • Pel­tier-Ele­ment ein­schal­ten, so­fern kein Feh­ler­zu­stand vor­liegt
  • Be­rech­nen der neuen Aus­gangs­leis­tung für das Pel­tier an­hand eines P-Reg­lers

Eine träge Tem­pe­ra­tur­stre­cke zu re­geln ist nicht ein­fach. Wir haben zum einen eine große Ver­zö­ge­rungs­zeit in un­se­rem Sys­tem, es dau­ert also Mi­nu­ten, bis sich am Aus­gang etwas tut, so­fern am Ein­gang eine Stell­grö­ßen­än­de­rung auf­tritt. Zum an­de­ren sind Soll- und Ist-Wert als ganz­zah­li­ge In­te­ger aus­ge­legt mit fes­ter Kom­ma­stel­le (00400 ^= 4,00°C). Der Tem­pe­ra­tur­sen­sor lie­fert in der letz­ten Stel­le al­ler­dings nur Wertsprün­ge von 6, also 00406, 00412, 00418, etc. Damit muß ziem­lich auf die Di­men­sio­nie­rung des P-An­teils ge­ach­tet wer­den, damit der Reg­ler sta­bil bleibt.

Alles in allem hab ich davon keine Ah­nung und im mi­kro­con­trol­ler.net Forum konn­te mir auch kei­ner so rich­tig wei­ter­hel­fen. Eine Nacht pro­bie­ren för­der­te dann die Ein­stel­lung zu­ta­ge, den P-An­teil mit 0,8 zu ge­wich­ten und auf I und D zu ver­zich­ten.

Der Reg­ler hat nun nach unten einen gro­ßen Über­schwin­ger, re­gelt also zu­nächst für ei­ni­ge Mi­nu­ten unter die ge­wünsch­te Tem­pe­ra­tur und fährt dann lang­sam von unten her den kor­rek­ten Wert an. Ist auch ein­fach zu er­klä­ren, ohne Dif­fe­ren­ti­al­an­teil be­fin­det sich der Aus­gang bei Über­schrei­ten der Soll­tem­pe­ra­tur von oben her in po­si­ti­ver Sät­ti­gung, daher kühlt der Reg­ler bei Er­rei­chen der ge­wünsch­ten Tem­pe­ra­tur noch viel zu stark.

Erst jetzt ar­bei­ten Wär­me­auf­nah­me durch den De­ckel des Milch­be­häl­ters und re­du­zier­te Kühl­leis­tung zu­sam­men, und wenn ich die Re­du­zie­rung lang­sam genug vor­neh­me, wird der Gleich­ge­wichts­wert aus Wär­me­ab­ga­be (Pel­tier) und Wär­me­auf­nah­me (De­ckel, Um­ge­bungs­luft) ir­gend­wann er­reicht.

Zwar würde ein rei­ner P-Reg­ler eine blei­ben­de Ab­wei­chung ver­ur­sa­chen, nach­dem meine Stre­cke aber ein I-Glied be­sitzt (Träg­heit), funk­tio­niert das so sehr gut. Auch kommt zum Tra­gen, dass sich die Soll­grö­ße nicht än­dert. Die stel­le ich ein­mal ein, und da soll die Tem­pe­ra­tur blei­ben. Würde ich schnell auf sich än­dern­de Soll­tem­pe­ra­tu­ren re­agie­ren müs­sen, so wäre in jedem Falle noch ein groß di­men­sio­nier­ter D-An­teil hin­zu­zu­neh­men.

Kur­zer Test: Von 20°C auf 4°C dau­ern zwei Stun­den und wer­den dann sta­bil ge­hal­ten, auch wenn ich die Raum­tem­pe­ra­tur um ein paar Grad än­de­re. Es macht üb­ri­gens einen gro­ßen Un­ter­schied, ob der De­ckel hin­ten drauf ist oder nicht, da die Ab­wär­me ohne De­ckel viel bes­ser weg­ge­bla­sen wird. Es sind gut 15% Dif­fe­renz in der Aus­gangs­leis­tung bei 20°C Raum­tem­pe­ra­tur.

5.4 ISR: Timer 1 Out­put Com­pa­re A Match In­halt

Nach­dem im OCR1A mit 16 Bit der PWM-Du­ty-Cy­cle fest­ge­legt ist, schal­ten wir hier­in ein­fach nur das Pel­tier wie­der aus. Damit ist für das Pel­tier eine Soft­ware-PWM mit Grund­fre­quenz vn 3,8 Hz rea­li­siert.

5.5 Haupt­schlei­fe In­halt

Nach der In­itia­li­sie­rung der Pe­ri­phe­rie (LCD, MCU-Re­gis­ter, 1-Wire Bus) dient die Haupt­schlei­fe der Ver­ar­bei­tung der GUI-Ein- und Aus­ga­ben. Sie birgt keine gro­ßen Ge­heim­nis­se und hat im We­sent­li­chen fol­gen­de Struk­tur:

  • All­ge­mei­ne Auf­ga­ben
    • Tas­ten pol­len
    • Tem­pe­ra­tur­sen­so­ren ab­fra­gen und be­han­deln
    • Aus­schal­te­rou­ti­ne prü­fen
    • Feh­ler­be­hand­lung
  • Gra­fik-LCD In­for­ma­ti­ons­an­zei­gen
    • Zwei­zei­li­ger In­fo­bild­schirm, rol­lie­ren­de Pa­ra­me­ter
    • Große An­zei­ge „Ist-Tem­pe­ra­tur Milch“
    • Große An­zei­ge „Ist-Tem­pe­ra­tur Küh­ler“
    • Große An­zei­ge „Lüf­ter RPM“
    • Große An­zei­ge „Aus­gangs­leis­tung in %“
  • Gra­fi­sches Menü
    • Sprach­ein­stel­lung
    • LCD-Kon­trast
    • Soll­tem­pe­ra­tur
    • Warn­tem­pe­ra­tur für Milch
  • Feh­ler­bild­schirm

Zwi­schen den In­for­ma­ti­ons­an­zei­gen kann mit den Hoch-/Run­ter-Tas­ten ge­wech­selt wer­den, mit der OK-Tas­te ge­langt man in das Haupt­me­nü. Dort wählt man den ge­wünsch­ten Me­nü­punkt eben­falls mit den Pfeil­tas­ten und be­stä­tigt mit OK, wor­auf­hin sich die ge­wähl­te Ein­stel­lung än­dern läßt und im EE­PROM dau­er­haft ge­spei­chert wird.

Es ist eine ru­di­men­tä­re Feh­ler­be­hand­lung im­ple­men­tiert: So­bald die Milch­tem­pe­ra­tur grö­ßer ist als die ein­ge­stell­te Warn­tem­pe­ra­tur (Be­reich von 8°C-15°C), läuft ein Mar­quee-Text mit die­ser In­for­ma­ti­on auf dem zwei­zei­li­gen In­fo­bild­schirm in der zwei­ten Zeile, an­sons­ten ge­schieht al­ler­dings nichts wei­ter.

Tritt ein Feh­ler im Be­trieb auf, z.B. daß der Kühl­kör­per zu heiß wird, oder der Lüf­ter blo­ckiert, so be­ginnt das Dis­play zu blin­ken und Lüf­ter und Pel­tier wer­den aus­ge­schal­tet, so­lan­ge der Zu­stand an­hält. Gleich­zei­tig liest man in der ers­ten Zeile den oder die Feh­ler als Text und kann mit Druck auf den mitt­le­ren Knopf das Gerät neu­star­ten.

Es ist noch ein biß­chen Platz im Flash, der ge­neig­te Leser kann sich hier si­cher noch spie­len mit Zu­satz­an­zei­gen oder de­tailier­te­rer Feh­ler­be­hand­lung.

6. Fotos In­halt

Nun, zum Schluß noch ein­mal die Bil­der…

7. Down­loads In­halt

Die fol­gen­den Da­tei­en ste­hen zum Down­load zur Ver­fü­gung. Be­ach­tet bitte, dass sie wie auch im Pro­jekt Pimp-My-Ki­cker unter Crea­ti­ve-Com­mons BY-NC-SA ste­hen. Kurz, ihr dürft sie unter Na­mens­nen­nung außer für kom­mer­zi­el­le Zwe­cke ver­wen­den und zu glei­chen Be­din­gun­gen wei­ter­ge­ben. Der Splash­Screen muß bei­be­hal­ten wer­den, kann aber von euch er­gänzt wer­den.

25 Kommentare zu “Pimp-My-CoolControl a.k.a. die Ode an die Temperaturregelung”

1.   Kommentar von Krista
Erstellt am 25. Februar 2012 um 17:01 Uhr.

That’s terrifyingly cool.

Though the idea of the birth canal of your keyboard is still giving me the heebie jeebies 🙂

2.   Kommentar von McSeven
Erstellt am 28. Februar 2012 um 11:48 Uhr.

lol, Krista, is there a way to befriend a blog? Like Distributed Facebooking?

3.   Kommentar von Roman
Erstellt am 10. März 2012 um 15:21 Uhr.

Hi, muss sagen das ist ein geiles Teil …
So, ich habe auch so ein CoolControl und der leider nicht mehr Kühlt und habe selbst versucht dieses zu Reparieren bin aber schnell an meine Grenzen gestoßen . Mich würde es Interessieren was die benötigten Teile kosten um dieses evt. nachzubauen . Die vorhandene Platine sieht eigentlich noch ganz Gut aus und daher absolut keine Ahnung warum dieses nicht mehr funtzt. Es ist jetzt das 2. Mal das das Gerät nicht funktioniert , beim ersten Mal war das Netzteil defekt gewesen und den habe ich beim normalen Elektrohandel gekauft und umgebastelt . Funktionierte jetzt gute 2 Monate mit bis er jetzt den Geist aufgegeben hat . Über ein Tipp deiner Seits wäre ich dankbar 😉

Gruß Roman

4.   Kommentar von McSeven
Erstellt am 10. März 2012 um 21:44 Uhr.

*gg*, vielen Dank, jap, es tut jetzt schon seit zwei Wochen seinen Dienst. Stromverbrauch mit Deckel hinten drauf: 25W, ohne Deckel 18W. Ich hab ihn inzwischen abmontiert. Schaut eh cooler aus.

Zu Deinen Fragen: Was kaputt ist an der originalen Platine kann ich Dir nicht sagen. Doku hab ich keine gefunden.

Nachbauen: Puh, Materialpreise Display ~20€, Gehäuse 5€, AVR 5€, Gemüse 15€, LED Lampe 5€, Lüfter 5€, Platine 3€. Vorausgesetzt, Du hast Werkzeug (Lötkolben, AVR-Programmierer, etc.) schon bei Dir. Arbeitszeit: 4h.

Im EAGLE kannst Du mit dem bom.ulp die Teileliste rauslassen, um sie bei einem Elektronikladen Deiner Wahl zu bestellen.

5.   Kommentar von Roman
Erstellt am 13. März 2012 um 20:53 Uhr.

Hi, danke für deine Auflistung und Hilfestellung . Bin gerade dabei das System zu verstehen und das Gerät noch einmal zu Überprüfen . Eine Sache ist noch unklar , möchte gerne wissen welche Funktion die 2 gelben Drähte die in das Gerät hineingehen haben ,denn da bekomme ich die Masse nicht zurück. Vermutung das dieses ein Thermostat sein kann .?. 2. Problem wenn dieses wirklich defekt ist wie komme ich an dieses dran ohne das Gehäuse zu beschädigen . Hatte zuvor die Masse überbrückt und das Peltier hat reagiert und ist auf der einen Seite warm geworden und demnach auf der anderen Seite Kühl ;). Was kann passieren wenn ich das dauerhaft überbrücke ??? TH1 heißt der Kontakt der mir fehlt der dann den Kontakt M- der zum Peltier geht und somit vermutlich das Gerät wieder zum laufen bringt.
LG

6.   Kommentar von McSeven
Erstellt am 13. März 2012 um 23:13 Uhr.

Also, here goes, was ich weiß.

@gelbe Drähte: Verbinden an das Bimetall-Regel-Element, bei mir zieht’s bei 4,8°C an und fällt bei 4,4°C wieder ab. Wenn das kaputt ist, hast‘ schlechte Karten, das ist da ziemlich fest drinnen und verklebt. Außerdem ist viel Isolierschaum außen rum, den müßtest Du erst wegkratzen, wobei der einzige Zugang von unten her möglich ist. Ohne Beschädigung geht’s meiner Meinung nach nicht, zumindest unten der schwarze Deckel wird an einer Stelle brechen.

@Peltier: Wenn Du es einfach anläßt und praktisch nur mit den 9V und einem Lüfter zusammenschließt, kann nichts passieren. Zum Spaß hatte ich das mal eine Nacht lang laufen, Lüfter und Peltier voll an, das hat sich auf 1,5°C runtergekühlt. Falls die Temperaturdifferenz zu groß wird, zieht das Peltier auch merklich weniger Strom. Bei mir geht’s ab 25°C Differenz los mit dem Senken des Verbrauchs. Daß das aber wenig energieeffizient ist, brauch ich Dir nicht zu sagen, nicht wahr…

@TH1/M: Keine Ahnung, mit der originalen Platine hab ich mich nicht weiter beschäftigt.

Falls Du’s nachbauen willst, ich hab noch eine gebohrte Platine hier, Fotolack ist noch drauf, schreib mir einfach ne Mail. Tät sie für 7,55€ per Post abgeben.

7.   Kommentar von Alex
Erstellt am 19. Juli 2012 um 22:07 Uhr.

kannst du mir das nicht auch bauen, mein Gerät schaltet sich leider immer nach ein paar Tagen aus!Was kann das sein?

MfG
Alex

8.   Kommentar von McSeven
Erstellt am 19. Juli 2012 um 22:33 Uhr.

Grüße, @bauen: Also wie gesagt, eine Platine hab ich noch. @komplett bauen: hmmm, da müßten wir uns unterhalten per Mail, das ist nämlich Aufwand. @Defekt: das kann ich Dir beim besten Willen nicht sagen so aus der Ferne =) Cheers, Christoph

9.   Kommentar von Carsten
Erstellt am 10. Februar 2016 um 10:24 Uhr.

Hallo, mit großem Interesse habe ich gelesen was Du aus dem Coller gemacht hast. Ich habe mir vor einigen Tagen einen 0,6 Liter Cooler (standard) für 45 €, B-Ware bestellt. Nun warte ich bis er da ist. Nachdem ich gelesen habe das der Lüfter so laut ist hätte ich eine Frage. Könntest Du mir einen möglichst leisen Lüfter einbauen. Wie teuer wäre das. Ich habe zwar auch einen Lötkolben und bin nicht ganz ungeschickt, trotzdem würde ich da lieber jemanden ran lassen, der über eine gewisse Erfahrung verfügt. Bitte gib Dir einen Ruck und mache mir ein Angebot. Viele Grüße v. Carsten

10.   Kommentar von chris
Erstellt am 04. Januar 2017 um 21:33 Uhr.

Hallo
beim kühler einbau kann man da die vorhandenne kabel verwenden?
grus chris

11.   Kommentar von McSeven
Erstellt am 04. Januar 2017 um 21:40 Uhr.

hi, also ich hab ja die komplette Elektronik ersetzt und benutze den Bimetallkontakt nicht. Deswegen sind bei mir auhc keine Originalkabel mehr drin.

Wenn Du allerdings das alte Peltier drinnen lassen willst und den Kühlkörper nicht abschraubst, kannst Du dessen Kabel natürlich weiterverwenden. Hoffe, das war das, was Du meinst.

12.   Kommentar von chris
Erstellt am 06. Januar 2017 um 22:24 Uhr.

das heisst ich kaufe mir einen leiseren lüfter das reicht, was mich stört das das ding sehr laut ist

13.   Kommentar von McSeven
Erstellt am 07. Januar 2017 um 14:31 Uhr.

Achso, ja, das funktioniert ohne Probleme. Schau, daß der neue die gleiche Spannung hat wie der alte.

14.   Kommentar von Kai
Erstellt am 12. Januar 2017 um 19:57 Uhr.

Hallo,

Ich brauche mal was Hilfe…

Inspiriert von deinem Projekt habe ich auch einen Cool Control umgebaut.
Ist auch fast alles ganz fein, aber die Leistung stimmt nicht. Was kann ich denn da falsch gemacht haben?

Ich komme auf max. 4,8 Grad runter.

Ich habe ein neues Peltier verbaut, 40×40 mm, rd. 70 Watt Leistung (8A).
2 Temperatursensoren, welche Kühlkörper und Milchtemperatur messen.
Gesteuert wird das Peltier über ein geregeltes Netzteil (max. 8A) über 0-10V via Smarthome Server (Loxone)
Temperatur am Kühlkörper pendelt sich bei max. 42°C ein.

Im Moment schieße ich 12V, 5,6A in das Peltier, aber die Temperatur sinkt nicht weiter. Eigentlich sollte das jetzt ein Eisklumpen sein.

Habe ich vielleicht bei der Wärmeleitpaste auf der Kühlseite geschlampt, oder was könnte es noch sein? Ideen? 🙂

Viele Grüße
Kai

15.   Kommentar von McSeven
Erstellt am 12. Januar 2017 um 20:35 Uhr.

Grüße Kai, wenn ich das richtig lese, hast Du eine Temperturdifferenz von 42-4,8 ~= 37°C. Das ist für ein Peltier schon die Obergrenze. Da hilft nur, die Wärme vom Kühlkörper besser abzuführen.

Ich hab bei mir den Deckel auf der Rückseite weggelassen. Damit komme ich bei 50% Leitung auf 4°C. Mach ich den mit seinen Lüftungsschlitzen drauf, lande ich bei 100% Peltierleistung und 100% Lüfter bei 6-7°C; einfach weil die Wärme da nicht mehr rausgeht…

Zusammenfassend: Nix falsch gemacht, es sind einfach physikalische Flaschenhälse…

16.   Kommentar von Kai
Erstellt am 13. Januar 2017 um 10:38 Uhr.

Hey, danke für die schnelle Antwort.

Das ist natürlich verständlich. 37°C Temperaturdifferenz auf 3,4mm (Peltierdicke) ist ja schon einiges. Da hatte ich noch nicht drüber nachgedacht… 🙂 Dann werde ich am Lüfter und am Kühlkörper noch etwas optimieren.

Vielen Dank und viele Grüße
Kai

17.   Kommentar von Sven P
Erstellt am 09. Dezember 2017 um 18:35 Uhr.

Toller Beitrag.
Mein Cool Control ist seit einigen Tagen defekt und jetzt bin ich beim suchen hier gelandet ^^ Der Lüfter geht immer an und aus. Die Spannung schwankt am Lüfteranschluß schnell zwischen 0V und 9V. Netzteil ist ok.
An die Platine komme ich nicht dran. Ich habe nur die beiden Schrauben am Gehäuseboden hinten entfernt. Bin zu blöd es weiter zu zerlegen.
Ich denke es könnte der Bimetalkontakt sein der irgendwie nicht sauber misst.
Ideen?

VG
Sven

18.   Kommentar von McSeven
Erstellt am 09. Dezember 2017 um 20:00 Uhr.

Hi, Danke für das Lob. Ja, der Bimetall klingt plausibel. Wenn er nicht klackert ist’s tatsächlich wahrscheinlich, daß das eine Kontaktverschmutzung ist. Die schlechte Nachricht: das Teil ist ziemlich tief vergossen, auch ich hab das nicht abmontiert. Fürchte fast, dann kannst‘ ihn neu kaufen… BG, Christoph

19.   Kommentar von Jörg
Erstellt am 10. Dezember 2017 um 14:52 Uhr.

Hallo,
habe mir eine neue Z6 samt 0.6l wireless Milchkühler (1.0l war nicht lieferbar und da ich alleine lebe reicht der kleine völlig) zugelegt und schon vorab von dem lauten Lüfter gelesen; auf der Suche nach nem passenden Lüfter bin ich auf diese Seite hier gestossen – super Sache, Respekt!
Werde ich im Auge behalten – für’s Erste reicht mir, einfach nur den lauten Originallüfter getauscht zu haben:
da ich nicht wusste, welcher „passen“ würde, hatte ich mir 3 zur Auswahl gekauft, jeweils für unter 10€ (bequiet!, Enermax und Arctic) – angefangen hatte ich mit dem bequiet! (pure wings 2) plus der Hälfte des Adapterkabels vom Enermax (weder beim bequiet! noch bei Arctic waren irgendwelche Adapter dabei!) sowie einem alten Lüfter mit Molex 2Pin, den ich hier noch ‚rumliegen hatte…
Läuft super, hört man nur, wenn man das Ohr in die unmittelbare Nähe des Milchkühlers hält!
— allerdings ist die Z6 ansich auch sehr laut, sodass ich den ganzen Umbau mir evtl. hätte sparen können :((
na ja, allerdings läuft der Kühler ja immer, die Z6 aber nicht!
Grüsse,
Jörg

20.   Kommentar von Sven P
Erstellt am 13. Dezember 2017 um 16:49 Uhr.

Danke für die Antwort.
Was spricht dagegen das Kühlelement und den Lüfter direkt hinter dem Schalter anzuklemmen ohne die Platine? Im schlimmsten Fall würde die Milch zu kalt – oder? Der Stromverbrauch wird ja nicht so schlimm sein.
VG
Sven

21.   Kommentar von McSeven
Erstellt am 13. Dezember 2017 um 19:34 Uhr.

Du hast Recht, das würde gehen. Im schlimmsten Falle würde die Milch einfrieren, aber so viel Leistung hat das Teil glaube ich nicht. Und wenn Dir der Stromverbrauch egal ist…

22.   Kommentar von Sven P
Erstellt am 14. Dezember 2017 um 17:12 Uhr.

Dann werde ich das mal versuchen – Danke! 🙂

23.   Kommentar von Worldjumper
Erstellt am 20. April 2018 um 09:04 Uhr.

Hallo,

ich wollte einfach mal DANKE sagen für den Artikel. Habe leider auch von einem Nicht ganz so ehrlichen Menschen einen Defekten Kühler bekommen… 🙁

24.   Kommentar von Fabian
Erstellt am 30. Oktober 2020 um 07:50 Uhr.

Servus,

auch mich stört der laute Lüfter. Da ich bei solchen Themen leider ein absoluter Laie bin, hier nochmals kleinere Fragen:

Ich würde gerne den Lüfter tauschen. So wie ich das lese, braucht man einen 80mm Lüfter mit 9V.
Geht da einfach ein 3-Pin oder 4-Pin Stecker oder ist der aktuelle Lüfter anders befestigt?

Ihr habt nur den Lüfter, aber ohne Kühlblock getauscht, oder?

Danke für die Hilfe!

25.   Kommentar von McSeven
Erstellt am 30. Oktober 2020 um 11:26 Uhr.

Hi, also, meines Wissens nach ist der Lüfter nicht geregelt, sondern wird einfach nur ein/ausgeschaltet. Das heißt, daß Du ihn einfach mit einem 2-,3- oder 4-poligen Lüfter ersetzen kannst, wobei Du dann nur die ersten beiden Kabel (schwarz=>schwarz, nächster=>rot) anschließt. Und 9V ist natürlich richtig. BG, Christoph

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